Rabu, 19 April 2017

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Alles Liebe: Familienleben mit einem Gendefekt André Dietz

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Pressestimmen „Familie Dietz will anderen Mut machen, denn trotz Maris Behinderung: Sie leben das Leben, das sie sich immer gewünscht haben. Gemeinsam haben sie ein Buch geschrieben - über ihre Ängste und wie sie sich ihre Liebe bewahrt haben.“ (RTL Punkt 12 2019-04-02)"Vier Kinder, eine bildhübsche Frau – das Leben des Schauspielers scheint perfekt. Doch das Schicksal schlug hart zu. Wie er alle Höhen und Tiefen mit Mari meistert, beschreibt er mit seiner Frau Shari jetzt in einem Buch." (Freizeitrevue 2019-04-17)"‘Alles Liebe‘ zeigt anrührend, wie wichtig Familienleben und Liebe ist und wie viel machbar ist. Dabei ist es auch wirklich fröhlich zu lesen." (MDR Fröhlich lesen 2019-04-16)„Beide erzählen sehr berührend, wie sie mit Schicksalsschlägen umgehen – nämlich vor allem mit viel Liebe und Verständnis füreinander.“ (Eltern.de 2019-04-11)„In dem bewegenden Buch erzählt das Ehepaar offen, ehrlich und – trotz der Situation – sehr humorvoll von ihrem Alltag, den Sorgen und Ängsten, ihrer Vergangenheit und ihrem Weg.“ (Kölner Stadt-Anzeiger 2019-04-09)"Glücklich trotz Schwerstbehinderung: Shari und Andre Dietz machen mit 'Alles Liebe' Mut." (Sonntag Express 2019-04-07)„TV-Star André Dietz und Gattin Shari haben insgesamt vier Kinder, doch nicht alle sind gesund. Tochter Mari leider am Angelman-Syndrom, ist schwerbehindert.“ (Bild, bundesweit 2019-04-02) Über den Autor und weitere Mitwirkende Shari und André Dietz lernten sich 2009 kennen und sprachen schon beim ersten Date über Kinder. Inzwischen haben sie vier davon und waren als Paar bis heute nicht mehr als 20 Nächte voneinander getrennt. 2016 gingen sie mit dem sehr unbekannten und deswegen oft falsch diagnostizierten Gendefekt ihrer Tochter Mari an die Öffentlichkeit, was auf viel positive Resonanz stieß. André Dietz ist Schauspieler und einem großen Publikum aus der Serie „Alles was zählt“ bekannt, Shari Dietz ist Hausfrau und schreibt auf ihrem Blog für eine stetig wachsende Fanbase regelmäßig zu den Themen Familie, Kinder, Interior und Design.

Ein locker leichtes Buch, trotz teilweiser schwerer Thematik. Shari und Andre Dietz erzählen in ihrem Buch über ihre Geschichte, die des Kennenlernens und ineinander Verliebens, die Geburten ihrer Kinder und ihren Alltag mit 4 Kindern und 1 Hund.Auf den ersten Blick ist Familie Dietz eine Bilderbuch Familie aber auch jede vermeintlich perfekte Familie hat ihre eigene Geschichte zu erzählen, mit vielen Höhen aber besonders auch mit einigen Tiefen. Im Fall der Familie Dietz ist das die Geburt ihres ersten Kindes, der mit einer Analatresie zur Welt kommt. Das bedeutet in den ersten Wochen und Monaten einige OPs und Krankenhausaufenthalte. Doch dabei soll es nicht bleiben, das zweite Kind Mari kommt mit einem sehr seltenen Gendefekt zur Welt, dem Angelman Syndrom. Festgestellt wird dies jedoch erst, als ihre Entwicklung immer weiter stagniert und nach zahlreichen Untersuchungen als Mari knapp 2 Jahre alt ist. Man merkt sehr schnell nichts ist perfekt und keiner ist vor Schicksalsschlägen gefeit. Eine wichtige Aussage in diesem Buch ist: „jeder hat sein Päckchen zu tragen“. Und auch wenn sich keiner Krankheit, Behinderung, Tod usw. wünscht, es gehört einfach zum Leben mit dazu. Wichtig ist wie wir lernen damit umzugehen und aus den Schicksalsschlägen etwas Gutes zu ziehen.Jede neue Wendung im Leben ist auch eine Chance und auch mit vermeintlich schweren Schicksalsschlägen findet man das Glück. Das alles wird in dem Buch „alles Liebe“ sehr deutlich. Shari und Andre machen mit diesem Buch Mut, sie bauen Berührungsängste ab und klären auf und das alles mit viel Optimismus, Lebensfreude und Humor aber ohne erhobenen Zeigefinger.Richtig toll finde ich auch die Alltagsszenen, die vermutlich jede Familie kennt. Mit 4 Kindern und dabei einem Besonderen natürlich nochmal um einiges anstrengender. Ich finde es gut, dass dies auch so schonungslos beschrieben wird. Das auch erzählt wird, wenn man mal am Anschlag ist und in der Situation überreagiert. Darin sieht man, wir sind alles nur Menschen und niemand handelt und erzieht immer perfekt. Aber ich glaube genau diese Situationen machen wahres Familienleben aus.Im Klappentext heißt es: „Unsere Tochter Mari hat das Angelman Syndrom, ein seltener Gendefekt. Sie wird nie richtig sprechen können, nur schwer laufen und geistig auf dem Entwicklungsstand eines Kleinkindes bleiben. Wir wollen niemandem vorenthalten, was das bedeutet, den Menschen aber Mut machen. Zeigen, dass das Leben mit so einer Diagnose ganz normal weitergehen und für alle Beteiligten lebenswert sein kann. Erzählen, wie schlecht es uns ergangen ist, aber vor allem, wie wir es geschafft haben, weiterzumachen und wieder glücklich zu sein. Wie normal das Leben trotzdem sein kann. Wie normal wir sind. Besonders normal.“Und genau diese Normalität ist es, die ich auch in unserem Leben sehe. Man denkt vorher immer, ein behindertes Kind bzw. ein Kind mit besonderen Bedürfnissen das schaffe ich nicht. Aber man wächst in diese Situation hinein. Man kennt es dann auch nicht anders und selbst die scheinbar schlimmsten Szenarien entwickeln eine Selbstverständlichkeit. Am Ende des Tages ist es dein Kind und egal was kommt man wird dieses Kind einfach lieben. Deswegen passt der Titel auch so toll, denn bei aller Anstrengung und Herausforderung ist die Liebe das was zählt und was verbindet.Eine absolute Leseempfehlung für alle die ein Buch über eine ganz normale und doch besondere Familie lesen wollen, über den Alltag, die Herausforderungen aber auch die Liebe die die beiden als Paar verbindet und die diese Familie trägt. Danke für dieses offene, ehrliche und locker leichte Lesevergnügen.

Ich habe dieses Buch in 4 Tagen durchgelesen und das, obwohl ich eher ein Lesemuffel bin ;-). Es ist toll geschrieben und unheimlich ehrlich.Ich arbeite als HP in einem integrativen Kiga und das Buch hat mir nochmal ganz viel für meine Arbeit mitgegeben.Ich bin einfach nur begeistert und mir fehlen die Worte, obwohl ich sooo viele tolle Gedanken zu diesem Buch in meinem Kopf.Ehrlich, unverblümt und direkt, das ist dieses Buch. Ich liebe es!!!

Klasse Buch, habe es heute bekommen und Zack einfach mal so verschlungen. Lässiger Schreibstiel, genau mein Ding. Gerne mehr aus Eurem Leben, das gemeinsame Leben, das Leben mit den Kindern, das Leben in Job und Alltag... schreibt einfach noch mehr Teile über „Alles Liebe“ 😬

Minggu, 16 April 2017

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DAS IST ALPHA!: Die 10 Boss-Gebote Kollegah

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Über das Produkt Drei Nummer-1-Alben in Folge, ein eigenes Fitnessprogramm und über 1,8 Millionen Facebook-Fans – Kollegah ist der unangefochtene Boss der deutschen Rapszene. Und nur der Boss weiß, wie man vom gemeinen Lauch zum echten Boss wird: »Richte den Blick auf den Horizont, nicht auf den Arsch deines Anführers«, rät der Boss aller Bosse denjenigen, die ihm auf dem steinigen Weg der Bosshaftigkeit folgen wollen. Denn: »Du bist der Anführer, du bist der Boss!« Die Gebote, die man beachten muss, um der Welt den eigenen Stempel aufzudrücken, vereint dieses Buch.Boss werden ist dabei weit mehr als ein Ratgeber. Boss werden ist Coach, Kumpel und Wegbegleiter für alle Lebenslagen. Direkt, unterhaltsam und im typischen Kollegah-Sound werden die zehn wichtigsten Regeln vorgestellt, die man verinnerlicht haben sollte, wenn man sich auf den lohnenden Weg der Bosstransformation begeben möchte. Mehr Boss geht nicht! Über den Autor und weitere Mitwirkende Kollegah, der 1984 als Felix Blume auf die Welt kam, nimmt eine Sonderstellung in der deutschen Rapszene ein. Mit seinen Alben King und Imperator brach er alle Rekorde und sein Fitnessprogramm Bosstransformation setzte neue Maßstäbe. Diese einzigartige Erfolgsgeschichte macht Kollegah zum Boss der Bosse.

Ich muss zugeben, dass ich das Buch mit einigen mentalen Vorurteilen gelesen habe. So nach dem Motto "was soll man von einem Prollrapper schon an sinnvoller Literatur erwarten". Diese Herangehensweise war aber gar nicht schlecht, so wurde ich unter'm Strich recht positiv überrascht.*POSITIVES:*- Inhaltlich ist das Buch ziemlich ähnlich zu vielen anderen Motivations- und Erfolgsbüchern. Auch wenn viele Rezensenten hier eine Einzigartigkeit sehen, kann ich das nicht teilen. However, es ist aber inhaltlich durchaus stimmig.- Vom Stil her ist es so prägnant geschrieben, dass es sich gut lesen lässt. Viel 'Drumherumgeschwafel' anderer Bücher fehlt hier oder ist kürzer gehalten. Wenn ich also von diversen Motivationsbüchern rückwirkend wählen könnte, würde dieses tatsächlich einen der vordersten Plätze ergattern.- Die autobiografischen Bezüge auf den Autor selbst (also "den Boss" oder "das Idol" des Lesers) und der immer wieder erwähnte 'Realtalk vom Boss' gibt den Erfolgstipps und -regeln einen durchaus glaubwürdigen und motiverenden Hintergrund.*NEGATIVES* (mit Zitaten aus dem Buch)- "Ein Alpha richtet den Blick auf den Horizont, nicht auf den Arsch irgendeines Anführers". So so, ich frage mich beim Lesen dieser wichtigen Zeile sofort, warum man dann dieses Buch kauft und genau diesem "Boss" (=Anführer) folgen sollte. Ok, im Buch selbst ist der Unterschied zwischen Idolvergötterung und Vorbildfunktion gut erklärt. Aber bei dieser Zeile kommt mir halt sofort dieser Gedanke.- Der geneigte Lauch, ähh... Leser... wird vom "Boss" ziemlich arrogant angegangen. Diese Arroganz zieht sich komplett durch das Buch. Der Boss zeigt, was Sache ist und der Lauch darf ihm folgen. Gerne auch mit weiteren, kostenpflichtigen Fitnesskursen etc.- Das Buch ist nebenbei eine ziemliche Selbstdarstellung und Werbefläche für Kollegah. Wer es liest, weiß danach auf jeden Fall, was, wo, wann er vom Boss alles kaufen kann und natürlich auch dringend sollte.- Das aus den Zeilen triefende Bild vom Erfolg und lebenswerten Leben (Geld, Macht, geile Autos, geile Bräute, viel Sex) finde ich persönlich abstoßend und für mich so auch nicht motivierend. Es kling arrogant, egozentrisch und egoistisch und teilweise einfach 'asi'. Und da holte mich das Vorurteil vom Anfang mit einer Bestätigung am Ende dann doch wieder etwas ein.

Ich habe durch einen Zufall die Gelegenheit gehabt, einen Blick in dieses Buch zu riskieren. Das Cover ist bezeichnend. Hier wird Gewalt, Gewaltverherrlichung und martialisches Auftreten mit Männlichkeit gleichgesetzt. Ein richtiger Mann steht zu sich selbst, zu seinen Taten und ist respektvoll gegenüber seinen Mitmenschen. ...Wer soll hier Zielgruppe sein? Die Fans dieser Person halte ich jetzt nicht unbedingt für sonderlich belesen, milde ausgedrückt!

Leider fühlt sich Kollegah, trotz hinreichend bekannten Fähigkeiten im Musikgeschäft, seit geraumer Zeit bereits im "alle-gegen-mich-Modus" und steckt damit die leichtgläubigen Konsumenten an. Wer erfolgreich sein will, braucht dieses Buch nicht lesen, es verändert kein Leben. Vermutlich sind die meisten Rezensionen auch nur entstanden um auf social Media für zwei Sekunden berühmt zu werden. Traurig, dass hier nicht das Miteinander, sondern das gegeneinander nur gefördert wird.

Kamis, 06 April 2017

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Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte Bernd Roeck

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Pressestimmen "Wer im Leonardo-Jahr einen Führer durch Leben und Werk dieses rastlosen Geistes zwischen Florenz, Mailand, Rom und Frankreich sucht, der greife zu diesem Buch.“ ZEIT, Alexander Cammann Schafft es, das Wirken des großen Meisters gekonnt in die historischen Zusammenhänge einzubetten (...)" Handelsblatt.com, Thorsten Giersch "In dieser Biografie unterzieht Bernd Roeck die Quellen einer strengen Prüfung, um offenzulegen, was wir wirklich von dem Künstler wissen können – und was nicht.“ Tages-Anzeiger "Brillant geschriebene Biografie (und) das stilistisch elegante Porträt einer Epoche.“ Handelsblatt, Regina Krieger "In seiner Da Vinci-Biografie gelingt es dem Historiker Bernd Roeck, nach und nach ein komplexes Bild des Universalgenies zu zeichnen.“ Deutschlandfunk, Michael Lange "Eine farbig geschriebene, teils überraschend neue Biographie.“ journal21.ch, Heiner Hug "Bernd Roeck zeichnet das Leben des Leonardo nach und schildert die Welt der Renaissance, die er mit seinen vielen Talenten entscheidend mitprägte.“ Basler Zeitung, Walter Jäggi "(...) Eine kluge Auswahl aus unterschiedlichen Forschungspositionen. (...) Eingebettet ist die Lebensschilderung in ein überzeugendes Epochenpanorama der Renaissance!" Südwest Presse, Georg Leisten Über den Autor und weitere Mitwirkende Bernd Roeck ist seit 1999 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Zürich und einer der besten Kenner der europäischen Renaissance.

Wenn sich der Todestag eines Genies zum 500. Mal jährt, ist damit zu rechnen, dass sich auch die Buchverlage und Biografen zu Wort melden. Die beiden Autoren Charles Nicholi und Michael Bischof hatten allerdings keine Lust, in der Masse unterzugehen. Daher kamen sie zehn Jahre früher auf den Markt, wobei sie gleich noch den Titel „Leonardo da Vinci: Die Biographie“ kaperten.Vor zehn Jahren wurde der 1953 in Augsburg geborene Historiker Bernd Roeck zum ordentlichen Professor für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit gewählt. Deshalb fragte ich mich spontan, was Roeck auszeichnet und motiviert, um den zahlreichen Leonardo da Vinci Biografien eine weitere hinzuzufügen. Eine erste Antwort gab mir Roecks Publikationsliste, gilt er doch in Fachkreisen als ausgewiesener Kenner der europäischen Renaissance. Und obwohl er sich nie an einer kunstwissenschaftlichen Fakultät eingeschrieben hatte, kann er auch auf diesem Gebiet ein erstaunliches Wissen vorweisen.Im Vorwort stellt Bernd Roeck die rhetorische und wohl auch ironisch gemeinte Frage, was ein armer Historiker auf dem abgeräumten Markplatz von Vinci noch an Nützlichem und Vergnüglichem finden könne. Die Antwort ist nicht besonders originell, aber eines Historikers sicher würdig. Denn Roeck will einfach eine kritische Auseinandersetzung mit der Überlieferung machen und von dem berichten, was man nicht weiss. Das gelingt ihm auch deshalb gut, weil er beim Auftauchen der Vinci-Ikone nicht gleich in Ehrfurcht erstarrt. Und weil er, wie die Anmerkungen und das Literaturverzeichnis signalisieren, fast unzählige Quellen durchforstete.Da ich längere Zeit in Italien wohnte und arbeitete, konnte der Autor gleich zu Beginn punkten. Denn er beschreibt eine romantische Szenerie in der Toscana, um danach gleich in Frage zu stellen, ob Leonardo diese auch wirklich so erlebte. Dem munteren Auftakt folgte dann schnell das erste Ärgernis, weil sich der Autor für eine gendergerechte Sprache entschied. Und die ist leider nicht besonders leserfreundlich. Denn dauernd auf „Leserinnen und Leser“, „Biographinnen und Biographen“ oder ähnliche Wortungetüme zu stoßen, hat für mich keinen Mehrwert. Immerhin hat Bernd Roeck damit bei mir erreicht, weiterhin auf eine solche Sprache zu verzichten.Eine völlige Neubewertung von da Vincis Leben und Werk kann Bernd Roeck nicht bieten. Aber er betrachtet die steile Karriere von Leonardo aus einem anderen Blickwinkel. Und es gelingt ihm, seine Leser (weibliche Form mitgemeint) in eine Welt zu versetzen, die in ihrer Innovationskraft wohl einmalig war und die uns so rätselhaft erscheint wie der Mann, dessen Mona Lisa zum Porträtbild schlechthin wurde. Roeck versteht es zudem, selbst Laien für seine kunstwissenschaftliche Betrachtungen einzunehmen, da er seine Analysen mit Leonardos herausragenden handwerklichen Fähigkeiten oder kunsthistorischen Entwicklungen in Beziehung setzt.Interessant fand ich auch, wie Bernd Roeck auf die zahlreichen Ambivalenzen aufmerksam macht, die nicht nur im Leben von Leonardo sondern auch in den damaligen Gesellschaftsstrukturen zu finden sind. Huren und Heilige, Humanismus und Terror, unermesslicher Reichtum und bitterste Armut, Genie und Dilettant, Sucht und Enthaltsamkeit, Chaos und Ordnung sowie Stadt- und Landleben, um nur einige zu nennen.Wenn Leonardo als Maler lediglich 15 – 20 Werke hinterließ, als Erfinder seine Pläne nicht umsetzte und 500 Jahre nach seinem Tod noch immer als Genie gefeiert wird, muss sich ein Biograph auch Gedanken über die Rezeptionsgeschichte machen. Dieser Aufgabe stellt sich Bernd Roeck ebenfalls, wobei er leider darauf verzichtete, die psychologischen Aspekte stärker herauszuarbeiten. Dafür liefert er seinen Lesern als Goody auf Tafel 30 ein Phantombild, wie Leonardo um 1490 hätte aussehen können. Diese Rekonstruktion entstand in Zusammenarbeit mir Dr. Grit Schüler, die am Forensischen Institut Zürich arbeitet. Der umfangreiche Anhang enthält die Abkürzungen, Anmerkungen, Bildnachweise, Literaturangaben und ein Personenregister.Mein Fazit: Mit dem „Da Vinci Code“ von Dan Brown hat diese Biographie herzlich wenig zu tun. Aber das ist zu erwarten, wenn ein Historiker den Spuren eines Genies nachgeht. Spannend ist die Lektüre trotzdem, falls man sich gerne in eine Welt entführen lässt, die ein halbes Jahrtausend zurückliegt. Zudem erfährt der Leser viel über das Handwerk eines Künstlers und die politischen Wirren jener Zeit.

Wie zu erwarten war, hat Herr Professor eine sehr gute Biographie über Meister Leonardo vorgelegt. Er ist ein Experte und beschäftigt sich seit langem mit dem Renaissancemenschen aus der Toscana.Das Buch ist gut geschrieben und fasst das Leben Da Vincis komprimiert auf knapp vierhundert Seiten zusammen.Es gibt Einzelheiten zuhauf zum Leben des Künstlers, Autoren, Mathematikers, Ingenieurs, Physikers, Geographen, Konstrukteurs von mechanischen Tieren zur Belustigung.Aber das Geheimnis um das Genie bleibt trotzdem bestehen: Bis zum Ende. Schon auf Seite 16 schreibt Bernd Roeck: "Über keinen Künstler der Renaissance ist so viel bekannt wie über Leonardo da Vinci. Zugleich ist kein zweiter von so vielen Rätseln umwittert." Ihm hat es Freude bereitet, das Leben des Meisters zu recherchieren und aufzuschreiben. Das ist beim Lesen zu spüren.Auch Leonardo selbst wusste, dass er ungewöhnlich war: "Lies mich, Leser, wenn du dich an mir erfreust, weil ich der Welt nur äußerst selten wiedergeboren werde..." Zeilen aus dem "Codex Madrid" Da Vincis.Eine Aufforderung, die auch für die vorliegende Biographie gilt.P.S. Das Buch beinhaltet auch ein Phantombild des Künstlers, das von einer Expertin des Forensischen Instituts Zürich angefertigt wurde... Es gibt dem Genie menschliche Züge.

Handwerklich durchaus gelungen schreibt der Autor das Leben desLeonardos ganz ordentlich auf, doch der ganz große Wurf ist es aber doch nicht.Erzählt wird eindruchsvoll und detailliert sein durchaus mit Brüchen begangenen Lebenslauf.Teilweise gleitet er aber in unbedeuten Episoden,wobei manchens intressante und köstliche berichtet wird.Alles in allem-ein gutes Buch aber es könnte fließender zu lesen geschrieben werde....